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MITTEILUNG

Zwischen Textildesign, Momentaufnahmen und gemeinsamen ästhetischen Raumerlebnissen

Die Professoren Gilbert Bretterbauer, Helmut Lethen, Gerhard Funk und Gerhard Umhaller verabschieden sich in den Ruhestand.
Es gibt eine Unzahl von guten Wünschen und Dankesreden, die langgedienten Universitätsprofessor*innen aus Anlass ihres Ruhestands mit auf dem Weg gegeben werden. Das Aufhören in schönen Worten gekleidet: Das klingt auch oft nach Abschied vom Denken, Handeln und Wirken – aber so pauschal kann man das eigentlich gar nicht sagen. Gilbert Bretterbauer, geboren 1957 in Wien, studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er nach dem Studium auch seine Lehrtätigkeit begann. Seit 2011 war er Professor für textil·kunst·design an der Kunstuniversität Linz. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Rauminstallationen, Textil und Tapisserie. Als Entwerfer von Teppichen, Lampenobjekten und Möbeln arbeitet Bretterbauer oft mit Architekten zusammen. Helmut Lethen, geboren 1939 in Mönchengladbach, war als Kulturwissenschafter dank Lehr- und Autorentätigkeiten längst eine Institution, als er 2007 Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK), heute an der Kunstuniversität Linz, wurde. Er blieb in dieser Funktion bis 2016 und hatte danach an unserem Hause eine Professur inne. Gerhard Funk, Universitätsprofessor an der Kunstuniversität Linz für Medientechnik und –vermittlung am Institut für Medien, hat eine der vielfältigsten Unikarrieren hinter sich. Er studierte das Lehramt in Mathematik und Bildnerische Erziehung, war an der Johannes-Kepler-Universität Assistent bei Bruno Buchberger am Institut für Mathematik, fokussierte sich auf Computerwissenschaften und ging schließlich den Weg an die Kunstuniversität Linz. Er entwickelte hier die „Kooperative Ästhetik“. Sie zielt darauf ab, kollektive audio-visuelle Erlebnisse zu ermöglichen. Die Besucher*innen können dazu den visuellen Output der Wand- und Bodenprojektionen sowie den Sound beeinflussen, gemeinsam spielerisch erkunden, was durch ihre Bewegungen ausgelöst wird und so ein gemeinsames ästhetisches Raumerlebnis schaffen. Kaum jemand ist so lange mit der Kunstuniversität Linz verbunden wie der 1957 im Marchland (Naarn, Oberösterreich) geborene Fotokünstler Gerhard Umhaller. Umhaller hat 1982 bis 1988 an der Universität Visuelle Mediengestaltung studiert, nach dem Diplom ist er als Lehrender geblieben: zuletzt als Universitätsprofessor für Visuelle Kommunikation. Im Fokus seiner Fotografien steht der Mensch und seine Aktivitäten im gesellschaftlichen Zusammenleben. Umhaller ist ein großer Beobachter, ein Dokumentarist, der den Augenblick festzuhalten weiß. Das künstlerische Werk erstreckt sich über einen Zeitraum, in dem er auch stets mit der Abteilung Visuelle Kommunikation an der Kunstuniversität Linz verbunden war. Seine Ausstellung „Wie ein Wimpernschlag“ war bis 21. Oktober 2022 im splace am Hauptplatz 6 zu sehen. Die Kunstuniversität Linz bedankt sich für die vergangenen Jahre und wünscht das Allerbeste!

Gilbert Bretterbauer

Helmut Lethen © IFK

Gerhard Funk © Sylvia Leitner

Gerhard Umhaller © Alisa Matern